Link-Sammlung „3D-Druck und Corona“

23.03.2020

Es gibt zahlreiche Beiträge, die für die 3D-Druck-Gemeinde im Zusammenhang mit Corona interessant sein können:

Mission Additive: Der 3D-Druck als „Krisenprofiteur“? 

Deutsche Welle: Welche Masken schützen wie gegen Corona? 

Spiegel: Masken gegen Corona weiterhin Mangelware

Beitrag im russischen Fernsehen – Interview mit Andreas Velten, Themenpate Medizin

https://www.nzz.ch/international/generelle-maskenpflicht-in-deutschland-fragen-und-antworten-ld.1552639

https://www.healthcapital.de/news/artikel/vde-bietet-ab-sofort-schnellen-und-kostenlosen-check-fuer-medizinprodukte-und-schutzausruestung/

http://www.stratasys.com/materials/search/biocompatible

Arbeitspapier zu lokal produzierbaren FFP2-Masken

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Additive Fertigung nach Corona

20.03.2020

Angela Merkel hat in ihrer Fernsehansprache klargemacht, dass die Lage ernst ist und betont, dass wir sie meistern werden. Noch weiß kein Mensch, wie lange und wie gravierend die Krise werden wird. Demut, Besonnenheit und Gottvertrauen sind sicherlich wichtig. Maßgeblich sind die richtungsweisenden Entscheidungen: Solidarisch, zügig und vorausschauend und im Idealfall richtig. In einem föderalen Land gilt das für alle Bereiche des Lebens und für alle Akteure. So auch für den Verband 3D.

Viele große Krisen haben nicht nur das offensichtlich zerstörerische Potenzial, das Existenzen bedroht und gefährlich für Leib und Leben ist. Wenn es zu handeln gilt, dann muss Pragmatismus dominieren neben Transparenz und Verantwortlichkeit. So haben wir von einer Anfrage der EU Kommission erfahren, die um Unterstützung bat, Gesichtsmasken additiv zu fertigen. Innerhalb kurzer Zeit nahmen meine Kollegen den Ball auf und haben konzentriert und energisch gehandelt. Sie haben unsere Mitglieder vernetzt, um Kompetenzen und Kapazitäten zusammenzufügen. Sie sind dabei, ein gutes und hilfreiches Angebot zu machen. Wir arbeiten daran – ehrenamtlich.

Vor fast vier Jahren haben wir uns als branchenübergreifende Denkfabrik zusammengefunden und waren bestrebt, möglichst konkrete Impulse und Anregungen zu erarbeiten, damit die Additive Fertigung vorankommt – zum Nutzen der Menschen und des Landes. Und nun kann vielleicht die Additive Fertigung einspringen, wenn die Lieferketten nicht mehr so reibungslos funktionieren wie vorher. Das kann das Bewusstsein schärfen, dass diese Fertigung viel mehr kann als das Erstellen von Prototypen oder Prothesen. Lesen sie dazu gerne auch „Vorgedacht: Additive Fertigung und der Corona-Virus“ von Stefan Kamlage in diesem Blog.

Wirtschaft kann man also auch neu denken: gerade während der Krise und dann auch – mit den Erkenntnissen und Erfahrungen – mit Augenmaß nach der Krise. Blicken wir zurück, ist diese Einsicht der rote Faden der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen zweihundert Jahre. Nicht umsonst sprechen wir von wirtschaftlichen Revolutionen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Additive Fertigung großes Potenzial hat und künftig eine deutlich wichtigere Rolle spielen wird als bisher. Das betrifft Fertigungsverfahren – Prototypen, Ersatzteile, Kleinserien – diverse Branchen – Medizin, Bauen, Konsumgüter – und generelle Formen des Wirtschaftens – Logistik, Recht, Nachhaltigkeit.

Wenn Sie Interesse und Lust haben, bei uns mitzumachen und Ihr Know-How einzubringen, würde uns das freuen, denn auch wir können weitere Unterstützung gut gebrauchen. Zunächst aber wünschen wir Ihnen gute Gesundheit und dass die Corona-Krise möglichst bald vorbei ist.

Dr. Justus Bobke, Vorsitzender im Verband 3DDruck

Additive Fertigung und der Corona-Virus

02.03.2020

Was hat die Additive Fertigung mit dem Corona-Virus zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Mit den Mitteln der Additiven Fertigung kann die Ausbreitung des neuartigen Virus weder eingedämmt noch der Virus selber bekämpft werden. Hingegen bietet die Additive Fertigung aber Möglichkeiten, die Auswirkungen zu verringern, die mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verbunden sind.

Bei der Nutzung traditioneller Fertigungsmethoden ist oft der Preis der entscheidende Faktor für die Auswahl des Lieferanten von Einzelteilen. In vielen Fällen bedeutet das eine Produktion im Ausland und lange Transportwege. Die jetzt in den vom Virus besonders betroffenen Ländern ergriffenen Maßnahmen zu dessen Eindämmung führen zu einer Unterbrechung der Transportwege und zur Schließung von Produktionsstätten. Das gilt derzeit besonders für China, aber inzwischen auch für Italien. Hinzu kommt, dass viele mittelständische Unternehmen die mit einer Einschränkung oder Unterbrechung der Lieferketten verbundenen Risiken nicht kennen. Dies geht aus einer noch unveröffentlichten Studie der Boston Consulting Group hervor, die in den VDI Nachrichten (8/2020) zitiert wird.

Hier kann der Additiven Fertigung eine wichtige Rolle zukommen. Mit dieser Fertigungsmethode ist es möglich, eine dezentrale Fertigung der Baugruppen zu etablieren, die in der Nähe oder sogar beim Nutzer erfolgt. Die Lieferkette für additiv gefertigte Komponenten sieht ganz anders aus als bei traditionell gefertigten Teilen. Bei 3D-gedruckten Teilen werden nur Daten und Rohmaterial für den Druck transportiert. Die Lagerhaltung der Rohmaterialien ist deutlich einfacher als der Transport und das Zusammenführen traditionell gefertigter Komponenten.

Durch die Fertigung direkt beim Nutzer oder in regionalen Druckzentren entfallen viele Transportwege und die Unternehmen haben direkten Einfluss auf ihre Lieferketten. Die Additive Fertigung ist also eine sehr gute Methode die Risiken einer langen Lieferkette bei komplexen Baugruppen zu verringern. Die Produktion rückt sehr viel dichter an den Kunden heran, ohne dass damit Einschränkungen für die Umwelt durch Lärm und Dreck verbunden sind. Zudem wird die Verkehrsinfrastruktur entlastet

Für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Nutzung von Druckerzentren für die Additive Fertigung an verkehrstechnisch günstig gelegenen Orten in vielen Fällen wirtschaftlicher als der Betrieb eines eigenen Druckers. In Druckzentren werden die Geräte von Fachleuten betrieben, die das Potential der Drucker ausschöpfen können und gemeinsam mit den Kunden die geeignetste Methode mit den optimalen Prozessparametern auswählen können.

Es ist anzunehmen, dass die Unterbrechung von Lieferketten durch unterbrochene Transportwege und geschlossene Produktionsstätten den Ausbau von Druckzentren befördern. Somit kann die Additive Fertigung ihren Beitrag bei der Eindämmung von Krankheiten leisten, weil dadurch sowohl Transporte aber auch zahlreiche Reisen überflüssig werden.

Dr. Stefan Kamlage, Vorstand für Technik im Verband 3DDruck

Der Verband 3DDruck e.V. verfolgt seit seiner Gründung einen branchenübergreifenden und umfassenden Ansatz als überparteiliche Denkfabrik. Diskutieren Sie mit. Machen Sie mit.

Pressemitteilung zur 3D Printing Conference 24./25.4. in Mainz

20.02.2020

  1. Internationaler 3D-Print Kongress in der Medizin am 24. und 25. April 2020 in Mainz

Mediziner, Materialwissenschaftler und Ingenieure präsentieren neueste Forschungsergebnisse

Mainz. Durch den großen Erfolg der letzten Jahre konnte sich die Internationale Konferenz für 3D-Druck in der Medizin in Mainz als international anerkannte Veranstaltung im Bereich des medizinischen 3D-Drucks etablieren. Aus diesem Grund wird am 24. und 25. April 2020 der „4. Internationale 3D-Druck Kongress in der Medizin“ im kurfürstlichen Schloss zu Mainz ausgerichtet, an dem wieder renommierte internationale Mediziner, Materialwissenschaftler und Ingenieure zusammentreffen, um die neuen und spannenden Entwicklungen und Möglichkeiten in den unterschiedlichen Bereichen des 3D Drucks in der Medizin vorzustellen.

Mediziner aus den Disziplinen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Orthopädie und Gefäßchirurgie werden die klinischen Anwendungen und Neuentwicklungen in diesem innovativen und dynamischen Forschungsfeld vorstellen. Zudem wird der interdisziplinäre Austausch in den Bereichen Materialwissenschaft und Ingenieurswesen für anregende und spannende Diskussionen sorgen.

Mit Hilfe des 3D Drucks ist es heute möglich eine Vielzahl von Operationen im Vorfeld zu planen und dadurch zeitlich und medizinisch im Sinne des Patienten zu optimieren. Des Weiteren lassen sich individuell angepasste Implantate herstellen, wodurch die Behandlung von Patienten deutlich verbessert werden kann. Neben dieser enormen Vielfalt von spannenden Anwendungsgebieten wird auf der „4th Conference on 3D Printing in Medicine“ ein besonderes Augenmerk auf die klinischen Fragestellungen und Anwendungen gelegt werden. Hierdurch soll das enorme Potential dieser Technologie besonders in Hinblick auf die Verbesserung der Patientenversorgung aufgezeigt werden.

Weitere Fragen, auf die der Kongress Antworten geben will: Welche Entwicklungen und Fortschritte gibt es im Bereich des medizinischen 3D-Drucks? In welchen medizinischen Disziplinen wird der 3D-Druck schon heute für individuelle Lösungen eingesetzt? Welche Materialien werden bei der Fertigung individueller Implantate verwendet und wodurch zeichnen sich die neu entwickelten Materialien aus? Welche Technologien finden Anwendung und wie werden diese weiterentwickelt?

In diesem Jahr wird im Rahmen des Kongresses auch erstmalig eine praxisnahe „Tool-box“ Session am Freitag, den 24. April 2020 abgehalten. Dabei soll in Zusammenarbeit mit den klinischen Anwendern und Chirurgen erarbeitet werden, was bereits heute auf dem Gebiet der additiven Fertigung und in der klinischen Anwendung schon heute möglich ist und in welche Richtung die Entwicklung in Zukunft gehen wird.

Erneut steht der Kongress „3D Druck in der Medizin“ unter dem Zeichen die medizinische Anwendung, Forschung und Industrie zu vernetzen. Wir laden Sie herzlich ein mitzumachen.

Anmeldung ab November online unter
https://mi3.lambdalogic.de/boeld-online/3DPrint20.do

Vertreter der Presse sind auf dem 4. Internationalen 3D-Print Kongress in Mainz herzlich willkommen. Um vorherige Akkreditierung wird gebeten.

Gerne vermitteln wir auch im Vorfeld Interviews mit dem Kongresspräsidenten Professor Dr. Dr. Bilal Al-Nawas.Weitere Informationen und das komplette Tagungsprogramm unter:

http://www.3dprint-congress.com/

Kontakt:
Dr. Martin Heller,

Wissenschaftlicher Programmkoordinator
Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131  17-5815
E-Mail: martin.heller@uni-mainz.de

 

 

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